Newsletter zur Vernehmlassung des Bundesrates zum Tarifeingriff auf den 01.01.2018

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Der Bundesrat passt den Ärztetarif TARMED im Rahmen seiner subsidiären Kompetenz erneut an, weil sich die Tarifpartner in den letzten Jahren nicht auf eine Gesamtrevision einigen konnten. Dies hat er an seiner Sitzung vom 22. März 2017 beschlossen. Der neue Tarif soll am 01.01.2018 in Kraft treten und jährliche Einsparungen von rund 700 Millionen Franken bringen. Der Bundesrat schickt die Änderungen bis am 21. Juni 2017 in die Vernehmlassung.

Die Sparmassnahmen betreffen überwiegend spezialisierte Fachgebiete, die zur Ausübung ihrer Tätigkeit auf eine kostenintensive Infrastruktur angewiesen sind.

Die Radiologie ist von diesen Massnahmen mehrfach getroffen:

• Die technische Leistung (TL) wird in allen Sparten mit Investitionskosten für Geräte und Anlage über CHF 750‘000 um 10% gekürzt.
• Der Faktor der ququantitativen Dignität wird vereinheitlicht und auf 0.968 festgesetzt. Bisher wurde die quantitative Dignität in den Sparten MRI und CT mit dem Faktor 1.0436 in Rechnung gestellt. Dies führt zu einer Senkung der Ärztlichen Leistung (AL) um 7 %.
• Die Minutagen für die Leistung im engeren Sinn von MRI und CT wurde gestrichen. Die Minutage für die Befundung wird vereinheitlicht. Diese beiden Massnahmen haben bei den Hauptleistungen eine Senkung der AL von 20-60% zur Folge.
• Die Minutagen für den Bericht bei Zusatzleistungen wurde gestrichen. Dies hat eine Reduktion der AL von 100% zur Folge.

Insgesamt resultiert aus dem Tarifeingriff in den Sparten MRI und CT eine Senkung der TL von 10% und Reduktion der AL zwischen 35-65 % in Abhängigkeit vom Untersuchungsspektrum.

Weiteres Vorgehen der SGR-SSR:

• Das Ressort Tarife ist daran die Auswirkungen dieser Tarifeingriffe zu analysieren.
• Die SGR wird eng mit ihrem Dachverband fmCh zusammenarbeiten um eine gemeinsame Strategie zu erarbeiten.
• Das Ressort Tarife verfasst eine Antwort zur Vernehmlassung des Bundesrates.
• Die Arbeiten am Pauschalentarif für die Sparten MRI und CT werden in Zusammenarbeit mit der FMH und Santésuisse unter Berücksichtigung des erneuten Eingriffs des Bundesrates weitergeführt.

Wir ersuchen alle Mitglieder sich in der Kommunikation mit den Medien mit dem Vorstand der SGR-SSR abzusprechen. Eine einheitliche Kommunikation verbessert unsere Chancen, die Fehler des schwerwiegenden Tarifeingriffs zu korrigieren.