Radiologische Subspezialisierung in der Schweiz:
zwischen 1968 und 2014
Bereits seit den 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts arbeiten an fast allen radiologischen Zentren der Schweiz Subspezialisten für Neuroradiologie und Kinderradiologie.
Ihre Vorreiterrolle führt zur Bildung der heutigen Schwerpunktprogramme der FMH. In weiteren Subspezialitäten entstehen zunächst nationale Arbeitsgruppen im Rahmen der SGRNM, wie z.B. für die interventionelle oder muskuloskelettale Radiologie.
1968 | Erstes Extraordinariat für Neuroradiologie an der Universität Bern (Peter Huber). |
1973 | Der Kinderradiologe Andres Giedion wird zum Titularprofessor an der Universität Zürich ernannt. |
1978 | Gründung der Schweizerischen Gesellschaft für Pädiatrische Radiologie durch sieben vollamtlich tätige Schweizer Kinderradiologen. |
1989 | Gründung der Schweizerischen Gesellschaft für Neuroradiologie durch vier vollamtlich tätige Schweizer Neuroradiologen. |
1992 | Gründung der Arbeitsgruppe für interventionelle Radiologie durch sechs Schweizer Radiologen. |
1993 | Einführung der Untertitel Pädiatrische Radiologie und Neuroradiologie zusätzlich zum Spezialarzttitel FMH Medizinische Radiologie/ Radiodiagnostik (jeweils zwei Jahre). |
2000 | Die FMH schafft drei Schwerpunktprogramme zum eidgenössischen Facharzttitel Radiologie mit jeweils eigenen Fachprüfungen: Pädiatrische Radiologie, Diagnostische Neuroradiologie und Invasive Neuroradiologie. |
Der Prozess der Subspezialisierung umfasst neben der Neuroradiologie und der Kinderradiologie weitere Bereiche wie die Interventionelle Radiologie, Muskuloskelettale Radiologie, Kopf-Hals-Radiologie, sowie die kardiovaskuläre, die thorakale oder die urogenitale Bildgebung. Universitäre Institute berücksichtigen die Subspezialisierung zunehmend in ihrer Organisation. An den Universitäten werden Professuren für radiologische Subspezialitäten geschaffen. In praktisch allen europäischen Subspezialitätengesellschaften sind namhafte Schweizer Radiologen wissenschaftlich aktiv.
2001 | Gründung der Schweizerischen Gesellschaft für Interventionelle Radiologie (SSVIR) als assoziierte Gesellschaft der SGR-SSR und der Union der Schweizerischen Gesellschaften für Gefässkrankheiten. |
2001 | Die Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrische Radiologie wird assoziierte Gesellschaft gemäss den neuen Statuten der SGR-SSR. |
2011 | Die SGR-SSR verzichtet auf die Schaffung weiterer nationaler Schwerpunktprogramme. Sie anerkennt offiziell die Subspezialisierung mit Prüfungsdiplom gemäss den Vorgaben der entsprechenden europäischen Gesellschaften und der European Society of Radiology (ESR). Diese ersetzen jedoch nicht die bereits bestehenden nationalen Schwerpunktprogramme. |
2013 | Gründungsversammlung der Schweizerischen Gesellschaft für Notfallradiologie (SSER) am Schweizerischen Radiologie-Kongress in Luzern. |
2014 | Gründungsversammlung der Schweizerischen Gesellschaft für Muskuloskeletale Radiologie (SSSR) am Schweizerischen Radiologie-Kongress in Montreux. |